Insel der Krieger by Christina Manz

Insel der Krieger by Christina Manz

Autor:Christina Manz [Christina Manz]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783864600821
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Der Krieger von Syri

Ilia begrüßte Nalig überschwänglich, nachdem er auf dem Innenhof gelandet war. Für sie war er kaum länger als einen Tag fort gewesen, doch die Sorge des Mädchens war groß. Der Rückflug war ereignislos verlaufen und so hatte Nalig auf längere Rasten verzichtet. Merlin hatte während der Reise wirklich Großartiges geleistet und der Junge beschloss, seinem Begleiter in den folgenden Tage Ruhe zu gönnen. Der Falke nutzte diese Gelegenheit sogleich. Kaum dass er sich zurückverwandelt hatte, flog er in einen Baum. Zalari war der zweite, auf den Nalig nach seiner Ankunft traf. »Stella ist kurz vor dir eingetroffen. Sie ist gerade bei Kaya, um ihr zu berichten, wie ihr Auftrag verlaufen ist.« »Das werde ich wohl am besten auch gleich hinter mich bringen«, beschloss Nalig, obgleich es ihn nach ein paar Stunden Schlaf verlangte. »Ich habe das Versteck der Ferlah gefunden.« Auf Zalaris Gesicht breitete sich ein Ausdruck äußerster Verwunderung aus. »Bist du sicher?« »Absolut. Sie leben jenseits des Gebirges, das Eda begrenzt, auf einer Insel. Ich habe sie ganz zufällig entdeckt.« Zalari schüttelte bedauernd den Kopf. »Hätte Kaya dich nur ein paar Tage früher geschickt.« »Es bringt nichts, darüber nachzudenken«, unterbrach Nalig ihn. Er musste sich allerdings eingestehen, dass es auch ihn grämte, dass Jurays Opfer so vollkommen umsonst gewesen war. Als Nalig zu Kayas Zimmer hinaufging, hörte er schon auf dem Gang Gezeter und Gebrüll, das nichts Gutes verhieß. Falls der Junge geglaubt hatte, Stella oder Kaya jemals wütend erlebt zu haben, so wurde er nun eines Besseren belehrt. Auf Naligs Klopfen kam keine Antwort. Als er in den Raum schlüpfte, nahm keine der beiden Frauen Kenntnis von ihm. »Ist dir klar, wie lange es dauern wird, bis wir Syris Vertrauen wieder gewonnen haben?«, wütete die Göttin. »Wir hatten Syris Vertrauen nie. Sonst wäre das nicht passiert«, schrie Stella zurück. Kaya und sie standen sich, jeder auf einer Seite des Schreibtischs, gegenüber und brüllten sich mit zornfunkelnden Augen an. Auch Kartax und Aila hatten sich voreinander aufgebaut. Der Löwe grollte bedrohlich, während die schwarze Katze mit gesträubtem Nackenfell fauchend die Zähne zeigte. Nalig wusste nicht, welches der streitenden Paare ihn mehr erschreckte. Im Verlauf des Wortgefechts, das Stella und Kaya sich lieferten, erfuhr Nalig, dass das Triumvirat, das Syri regierte, ein neues Mitglied bekommen hatte. Dieses war nicht begeistert davon gewesen, dass eine junge Frau auftauchte und ihm Vorhaltungen über die Gefahren seines Königreiches machte. Er hatte Stella attackiert und sie verletzt, woraufhin Aila ihm die Kehle durchgebissen hatte. Statt eine Lösung für diese unglückliche Fügung zu finden, tauschten Stella und Kaya Schuldzuweisungen aus. »Ich habe dich nicht nach Syri geschickt, um uns noch mehr Scherereien zu machen, als wir ohnehin schon haben«, tobte die Göttin. Von Nalig nahm noch immer niemand Notiz. »Ein Zerwürfnis mit einem der acht Königreiche können wir uns im Augenblick nicht leisten.« »Hättet Ihr mich mit nur einem Wort auf die neuen Machtverhältnisse in Syri hingewiesen, wäre ich ganz anders vorgegangen«, konterte Stella. »Ich bin davon ausgegangen, dass du ein wenig nachdenkst, bevor du handelst.



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